Die SZ fragt sich ob es an den Herausforderungen der Digitalisierung liegen könne warum derzeit von Bayer über VW bis Deutsche Bank die Deutschland AG strauchelt. 

Echt jetzt? Meine Stifte und Ich haben da eine andere Hypothese.

Die Deutsche Bank verstand sich zuletzt eigentlich nur auf eines: Bonis und dubiose Geldgeschäfte. VW und die anderen Autobauer wollten absichtlich die Zukunft verschlafen dürfen indem sie sich sicher fühlten sowohl Markt als auch Politik diktieren zu können, was läuft und was nicht. Das gelang ihnen sogar, aber sie wollten mehr, also haben sie im großen Maßstab beschissen. Dafür gab es global saftige Haue und von Frau Merkel immerhin ein sachtes Hochziehen der Augenbraue während Dobrindt anfing so ziemlich jeden anzuspucken, der aussah als könnte er ein heimlicher Fahrradfahrer sein. Bayer wollte so unbedingt das Glyphofuck – Risiko nicht sehen. Also feierten gleich zwei die Übernahme: die Amis, weil sie das systemkritische Problem von der Backe hatten (und noch dafür bezahlt wurden) und Bayer, weil sie sich für funf Sekunden als die wirklich Aller, Aller, Allergrößten fühlen durften. 

Aber klar, die Herausforderungen der Digitalisierung … Jesus, jede halbgebildete Shantalle bekommt ihr Leben bestens mit Smartdevices gewuppt, aber für die Deutsche Industrie ist es plötzlich ein Problem, wenn Lieferketten nicht mehr über Wahlscheibenapparate laufen? Natürlich ist das nicht einfach, es ist eine Herausforderung, aber ein konzernbedrohendes Problem kann es doch eigentlich nur dann werden, wenn in den Schaltstellen Anzüge aber keine Kompetenzen hängen. Und da kommen wir vielleicht zu einer heißen Spur für das augenblickliche Straucheln der Deutschland AG. 

Ich sage es mal vorsichtig so bis die Top Manager Herr Hybris, Dr. Boni und v. Gier die Deutschland AG übernahmen konnte Deutschland so ziemlich jedes Problem lösen (und nebenbei Weltmarktführer werden). Diese Spitzenkräfte räumten erstmal mit dem Kostenfaktor Wertarbeit (weiß jeder der in letzter Zeit mal ein schwäbisches Qualitätshandwerkzeug ehedem namhafter Hersteller in Händen halten durfte), dann mit dem Risiko Innovation (Warum forschen und sich bewegen, wenn man seinen Markt gegen Veränderung Schützen kann – Kurz am Dobrindt gedreht und schwubbs schon läuft der Diesel wieder) und abschließend mit den ewig nervenden Mitarbeitern auf (Roboter streiken nunmal nicht, erfinden tun sie auch nix, aber das kann man ja bestimmt irgendwo einkaufen). Dann schoben sie ihre Probleme auf den Wettbewerb (Konkurrenz? Hier? Also das gabs ja noch nie!), die Digitalisierung (Ist ja ein gaaanz neues Thema, also so seit den 1980ern) und so ziemlich jeden Faktor ausser sich selbst. 

Menschen verdienen gelegentlich unseren Respekt, manchmal auch unsere Achtung, aber wirklich niemand verdient im Sinne von Verdienen mehrstellige Millionenbeträge pro Jahr. 

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/wirtschaft-deutschland-ag-konzerne-1.4423151