„Denkst Du noch selbst, oder promptest Du bereits?“ lautet sinngemäß der Zuruf an Menschen, insbesondere Studierende, wenn es um die sog. Future Skills geht, ignorierend, dass aller Umgang mit Wahrscheinlichkeitssimulation, haltlos euphemisierend zur Künstlichen Intelligenz hochgejazzed ohne kritischen Umgang mit den Artefakten, welche diese erzeugt, also gute geschultem Denken der geistigen Selbstaufgabe geweiht ist. Prompten als billige Abkürzung für den Aufwand des Denkens und Lernens, wie uns das Marketing der KI Industrie in endlosen Schleifen vorgeblich effizienterer Zielerreichung gebetsmühlenartig umspinnt, blendet den banalen aber mit Aufwand verbundenen Umstand aus, dass Denken mehr als das Beauftragen und Auslagern von Aufwand ist, das müheloses Denken, also Denken ohne Aufwand keines ist. Es gibt einen Grund, warum das menschliche Gehirn der größte Energieverbraucher des menschlichen Organismus ist. Ohne Aufwand gibt es kein Denken und kein Lernen. Alles, was uns verspricht schneller und besser zu Ergebnissen zu kommen, indem wir unser Denken umgehen führt uns in die Selbstverdummung, in die intellektuelle und damit in aller Regel auch physische Abhängigkeit. Abgesehen davon, das die wahrscheinlichkeitsberechneten Ergebnissimulationen von KI alles andere als belastbar sind, oft ganz oder in Teilen von den unbeseelten daher bedeutungsagnostischen Algorithmen phantasiert werden und uns nicht selten mehr Aufwand mit der nachträglichen Korrektur hinterlassen, wie es benötigt hätte die Lösung gleich selber zu durchdenken. Ein anderer wesentlicher Aspekt ist der, dass die sog. KI retrospektiv arbeitet, indem sie eben durch ihre Unbeseeltheit gezwungen ist zur Berechnung ihrer Lösungen auf vergangene Lösungen zurückzugreifen. Deswegen erhält man von KI auch nur einen Brei aus vergangenem. Das menschliche Gehirn hingegen erweitert dies um das prospektive Vermögen, mögliche Lösungen zu imaginieren und gegeneinander zu gewichten.

KI ist bislang gut als schneller Index- und Analyseautomat von Wissensbibliotheken, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Von Intelligenz ist KI in etwa so weit entfernt, wie die Summe ihrer blinden Apologeten, die KI als gewinnversprechendes Allzweckmittel gerade in alles von der Gesellschaftssteuerung bis hin zur Zahnbürste einbauen. Zu begreifen, das das Risiken birgt braucht es eigentlich auch für Prompter keine KI.