Seehofer verbittet sich die kritische Betrachtung der Polizei und möchte keine „Hinterfragung„ von Einsätzen durch die Öffentlichkeit. Schon gar nicht, wenn diese Einsätze in der öffentlichen Wahrnehmung erhebliche Fragezeichen aufwerfen. Er versteht ganz offensichtlich nicht, dass man in einer Demokratie die, denen man das Gewaltmonopol übertrug fortlaufend und nach besten Kräften kritisch betrachten muss. Und offensichtlich auch ihn, der er über die Polizei wachen soll. Er versteht zudem nihct, dass eine Demokratie von Kritik lebt und dass eine Unterbindung von Kritik streng antidemokratisch ist. Denn nur so kann man die Gesellschaft sich und ihre Polizei effektiv schützen und resilient ausgestalten-durch stete kritische Betrachtung und Begleitung. Sein fortgesetztes Verbitten und Behindern dessen mag einem zunächst verständlichen, ja lobenswerten Schutzinstinkt entspringen. Es wirkt sich aber effektiv wie ein Schutz ausgerechnet der Teile aus, die man nicht schützen will, ist also bei aller guten Intension kontraproduktiv. Ein Verweis auf eine Selbstkontrolle durch die Polizei ist dabei so kurz gedacht wie es der Vorschlag wäre, Autohalter sollen in Zukunft selber die HU durchführen. Die Deutsche Polizei wäre im übrigen die erste menschliche Organisation in der Geschichte der Menschheit, der es dauerhaft gelänge, sich ausschließlich von innen heraus kritisch zu begleiten und im Bedarfsfall auch zu reinigen. Schlussendlich bringt ihn das Dogma von der „guten, ausreichend auf sich selbst achtenden Polizei“ wie alle Dogmen in steten und dabei sehr en aufeinanderfolgenden Abständen in Erklärungsnot, da die Polizei als Organisation von Menschen so fehleranfällig ist, wie es Menschen eben nunmal sind.
Kritische Begleitung durch die Medien ist dabei ebenso wichtig, wie es längstens überfällig ist ein polizei externe, von dieser unabhängige Anlauf- und Kontrollinstanz zu bilden.
https://www.deutschlandfunk.de/nach-demo-in-leipzig-innenminister-seehofer-verteidigt.1939.de.html?drn:news_id=1192366

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