Nette Zuschrift des Tages:

„Dank KI sind Schmierfinken wie sie bald überflüssig.“

(Die Rechtschreibfehler habe ich mal korrigiert und die Groß-Kleinschreibung auf ein lesefreundliches Maß gebracht.)

Meine entspannte Antwort habe ich umgehend mal kompress gesetzt in ehrlichem Bleisatz mit der Helvetica Inserat in gigantischen 60p.

Nein, im Ernst: Auch eine mächtig erscheinende KI ist wie jedes Werkzeug zunächst einmal ein Werkzeug. Eine Tischlerei macht aus einem Menschen, der schon mit einem Hammer überfordert ist, genauso wenig einen Könner wie eine bildgebende KI aus einem Menschen, der auf einen Bleistift reduziert in seiner Bildgebung völlig aufgeschmissen ist. Es gibt einen Hype, weil viele, die die Mühsal des Erfahrungsaufbaus abkürzen wollen, nun meinen, Instant Michelangelos zu sein. Sie sind es nicht, sie lassen sich nur von der Technik blenden, weil ihnen die Erfahrung fehlt, Bilder zu beurteilen, die man nur hat, wenn man gelernt hat, Bilder zu machen.

Im ersten Schritt, dem Rot-<Druck, wurde die Diagonale mit 12p Linien unter Verwendung von Setzkeilen auf der kleinen Korrex Stuttgart montiert. Damit die Walze beimAnlaufen der Linie keinen Schmitz bildet sind ausserhalb des Formates druckende Stützlinien gesetzt. Damit diese nicht den Aufzug des Druckzylinders beschädigen wurden diese Bahnen auf dem Zylinder mit Maskierband geschützt. Das Rot, HKS13, wurde mit Transparentweiß lasierend abgetönt, damit es einen ausreichenden Kontrast zum Schwarz bildet.

Im zweiten Schritt, dem Schwarz-Druck, wurde auf der großen Korrex Hannover die kompress gesetzte Helvetica Inserat angedruckt, spationiert und die Auflage fertig gestellt.

Titelbild: Aus Interesse habe ich ein neben meinem offenen naturfarbenen Standard-Volumenpapier auch mal um der Bildwirkung willen ein paar Exemplare auf gestrichenen glattweißen 250g Karton abgezogen.