Es gibt derzeit zwei vorherrschende und dabei konkurrierende Sichtweisen auf das Klimaproblem: Negation und Vernunft. Diese typografisch zu vereinen fand ich eine reizvolle Aufgabe und habe sie einmal zu einer Karte zusammengestellt. Eigentlich wollte ich die kleine Zeile aus grafischen Gründen auch in die Headline setzen, aber meine Headline in 12p hat, wie jetzt weiß, nur ein großes D. Seufz. Im Bleisatz nimmt man bisweilen nicht, was man will, sondern was man hat. Die Kunst ist, dass es dennoch gelingt. Die einzigen Schmalfetten, die ich sonst in 12p habe, sind die Folio eng und die Neuzeit-Grotesk. Letztere ist nicht gerade meine Lieblingsschrift, aber viel gemacht habe ich mit der eben auch noch nicht. Also durfte die ran, immerhin sollte die kleinere zweite Zeile lesbarer sein, als die große.

Die große rote ohnehin nicht leicht zu lesende Permanent-Headline von Hoefler, 1964, wurde gerade eben soweit mit zwei Haarspatien gesperrt, dass sie hart an der optischen Verlaufsgrenze steht. Irgendwo zwischen grafischen Muster und optischen Flimmern will die Aussage vom Auge erarbeitet werden, wobei das Gehirn diese erfasst, bevor das Auge die Buchstaben einzeln liest. Zumindest geht das mir so, und so wollte ich es, weil die alltägliche Aussage mit dem Verstand so oder so kaum zu erfassen ist.