Mittags den neuen Lieblingsfüller mit weicher Feder verlegt, also mit einem spröde-kratzigen losgezogen und den mittelalterlichen Teil der Schwäbisch Haller Altstadt von jenseits des Kochens gezeichnet – mehr Schwäbisch Hall-Klischee geht wohl nicht.

Mehr Klischee, aber diesmal unter DIY-Werkstattbedingungen ohne Nylons zu belichten, geht wohl auch im Buch-/Hochdruck nicht, wie ich wenig später beim Ausprobieren einer neuen Trockentechnik- und Materialkombination mit einer Auflösung von 0,1 – 0,05mm feststellte. Wunderbar: Ich kann nun tatsächlich auch meine Tuschezeichnungen in der gleichen Feinheit reproduzieren, wie sie unterwegs im Skizzenbuch entstehen. Und das ohne die natürlich auch reizvolle, je nach Holzart mehr oder weniger ausgeprägte Maserung meiner Holzschnittdrucke. Diese Technik erlaubt mir, ohne zu viel verraten zu wollen, konturenscharfe, bestens auch prägedruckstabil druckbare Klischees und das in weniger als 30 Minuten ab Vorlage für ein wasser- und ölbeständiges A6-Klischee mit einer Oberflächen- und Druckfestigkeit, die nur wenig schwächer ist als die von Kupfer- und Zinkklischees bei Klischeekosten von wenigen Euro. Zwei Jahre Tüfteln haben sich gelohnt – für eine tote Technik im Zeitalter des nicht allein in Fragen der Druckqualität alles und jeden Aspekt schlagenden Digitaldrucks. Egal – ich feiere das gerade im Quadrat, macht es mich drucktechnisch doch wieder ein Stück autonomer.

Aus Freude darüber, dass ich das geschafft habe, zog ich einen Satz in HKS 75, einem passend tuscheähnlichen Grünbraun ab und legte es eben schnell mit Aquarell Ton in Ton an und verschenkte es noch am selben Abend des Tages an dem die Zeichnung auf der Bank entstand an ein paar liebe Menschen, die diese prompt für Tuschzeichnungen hielten. Ok es waren liebe Laien, aber immerhin 🙂

1 thought on “Mehr Clichée geht wohl wirklich nicht :)

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