Nachdem die hier bereits seit längerem verpackt in zwei Graden auf Einsortierung wartende Schrift endlich in die Laden der Setzergasse einsortiert wurde, nutze ich die Gelegenheit sie auch druckend zu würdigen. Die Neuzeit von Arthur Ritze und Wilhelm Pischner der Schriftgießerei Stempel von 1928 ist eine zeitlos geometrische, typische Grotesk ihrer Epoche. Die Ähnlichkeit zur Futura kommt nicht von ungefähr, war sie doch die Reaktion der Schriftgießerei auf den Erfolg von Renners Jahrhundertschrift und wurde bis in die 1950er auf immerhin 14 Schnitte ausgebaut. Mir persönlich gefällt sie gerade etwas mehr als die Futura, was aber der Gewöhnung an die Futura geschuldet sein mag.
Bereits länger wartete sie, sorgsam verpackt in zwei Graden, auf ihren Einsatz. Nun endlich hat die „Neuzeit“ ihren Platz in der Setzergasse gefunden – und mit ihr die Gelegenheit, sie auch mal druckend zu würdigen. Entworfen 1928 von Arthur Ritze und Wilhelm Pischner für die Schriftgießerei Stempel, verkörpert sie die klare, geometrische Formensprache ihrer Zeit.
Die Nähe zur Futura ist augenfällig – und historisch begründet: Die „Neuzeit“ entstand als direkte Antwort auf den Erfolg von Paul Renners Jahrhundertschrift. Nicht ganz so erfolgreich wie diese wurde sie dennoch bis in die 1950er Jahre wurde sie auf immerhin 14 Schnitte erweitert und blieb dabei ihrer sachlichen Eleganz treu. Danach verlor sie sich, ungeachtet der Tatsache, dass sie von URW digitalisiert wurde.
Mir persönlich erscheint sie derzeit sogar reizvoller als die Futura – vielleicht gerade, weil man sich an diese wie die Helvetica weltweit omnipräsent vertretene Schrift so sehr gewöhnt hat. Die „Neuzeit“ wirkt hier wie ein sympathischer Blick aus einem leicht anderen Winkel: vertraut, aber mit eigenem Charakter.
Und bei Gelegenheit und Interesse werde ich vielleicht das fehlende Komma noch nachreichen.




