Die Fixe Idee des PKW-Primats ist das Meme individueller Freiheit zu fahren, wann und wohin man will. Dass das nur im Vergleich der Mobilitätskonzepte zu haushaltstechnisch, aber auch gesellschaftlich unterm Strich unbezahlbaren Kosten zu haben ist, wissen wir seit den 1980ern. Trotzig ignorierten wir das, weil die Aufnahme von ungedeckten Hypotheken in Form immer neuer Straßen nach wie vor als billiger Nachweis von politischer Tatkraft gilt. Und so sitzen wir nun als hoffnungslos Abhängige im Bundesverkehrsinfarkt auf kaputten Straßen, verheerter Bahn, schlechtem ÖPNV und fehlenden Alternativen in Kassen und Köpfen in steter Sorge, dass mit unserer Fahrerlaubnis auch unsere Teilhabe am Leben endet, weil wir unsere Welt nicht nur in den Köpfen konsequent in Auto- und nicht in Menschendistanzen eingerichtet haben. Es ist die resignierte, sich eben noch die Freude an der Abhängigkeit vorlügenden Selbstaufgegebenheit von Abhängigen und nicht, weil es nicht ginge das Deutschland nicht Paris oder Amsterdam sein könnte. Was wir brauchen ist nicht mehr Stoff, sondern ein gesellschaftliches PKW Entzugsprogramm. Dafür braucht es eine Politik, die sich nicht als Dealer begreift und dieser Wandel fängt bei uns den Auftraggeber*innen von Politik, den Wähler*innen an. Eine Welt für Menschen und nicht für Autos ist jedenfalls keine Utopie von Spinnern und Träumer, nur eine Aufgabe für Pragmatiker.