Solange wir das Auto und den Straßenausbau stärker als die Bahn und den ÖPNV fördern, steckt die Mobilitätswende im Stau fest. Güter gehören auf die Bahn, nicht auf die Straße. Aber sag das mal einer Bahn, die gleichzeitig die größte LKW Flotte betreibt, weil ihr vorstehendes Ministerium konsequent dafür sorgt, dass durch die Kommunalisierung der Kosten es billiger ist, Fracht auf der Straße denn auf Gleisen zu transportieren.
Real ist das alles nicht, alles buchhalterische Tricks einer Sozialwirtschaft, deren Leitlinie eben Privatisierung, also Auto und nicht Kommunalisierung also ÖPNV und Bahn ist.
Aus nahezu jedem anderen Blickwinkel ausser Gewinnstreben der Konzerne gilt jedoch: das Auto ist ein massiver gesellschaftlicher Kostentreiber und keine Ersparnis. Die Forderung bleibt: Fracht auf die Schiene, Fernreisen und Berufspendeln sollten zuverlässig und bequem mit Bahn und Öffentlichen funktionieren. 4000 Km misst der tägliche Stau allein auf Autobahnen (1). Also etwa viermal (sic!) die Strecke vom Bodensee nach Flensburg- pro Tag stehen/kriechen Autos im Stau, also Stoßstange n Stoßstange. Ein endloser Blech-Lindwurm, der nebenbei allein durch die Bindung von Menschen, die er im Stau festhält dem Bruttosozialprodukt sagenhafte 457.000h Arbeitskraft entzieht, die Folgeeffekte in Produktion, Volksgesundheit, etc. noch nicht eingerechnet. Und die diese irrwitzigen Zahlen noch einmal um ein vielfaches potentierenden innerstädtischen Verkehrsinfarkte sind da ebenfalls noch nicht mal reinregerechnet. Als Krone es ist dann wirklich der Treppenwitz der Mobilitätsgeschichte, dass ausgerechnet Fliegen billiger als Bahnfahren ist.

Von der Umwelt mal ganz zu schweigen.


1) https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-vermischtes_artikel,-taeglich-4000-kilometer-stau-auf-autobahnen-_arid,1692698.html