Das Flächengewicht von Papier zu bestimmen, ist in der Druckerei immer wieder einmal erforderlich. Meistens ist das der Fall, wenn man Papier anhand eines Musters bestellen möchte und daher die Grammatur des Musters kennen muss. Feinpapiere liegen in der Papierhandlung oft in vielen Grammaturen vor. In der Theorie sollte das Papiergewicht auch gemessen werden, wenn an Maschinen mit pneumatischer Papierzuführung, wie den Heidelberger Tiegel- oder Zylinderschnellpressen, gearbeitet wird. Sehr leichte Papiere, die als Florpost bezeichnet werden, benötigen eine andere Einstellung der Papiersauger als sehr schwere Papiere. Ich habe jedoch noch keinen Drucker erlebt, der das Papiergewicht für diesen Zweck anders als durch Abschätzung bestimmt hat. Dafür spielen zu viele Faktoren wie Klima, Feuchte und der Maschinenzustand eine Rolle, sodass man mehr als einen groben Ausgangspunkt nicht braucht und die Einstellungen ohnehin in einem Probedurchlauf von Hand justiert. Beim Bestellen ist es jedoch wichtig, und da hat mir die Grammaturwaage schon oft geholfen.
Die Grammatur bzw. das Flächengewicht von Papier wird in g/m² angegeben. Für diese Waage gibt es eine Schablone, mit dessen Hilfe ein 7 x 7 cm großes Stück zurechtgeschnitten wird, das anschließend gewogen wird. Die Skala zeigt anschließend das Flächengewicht an. Da die Skala nur bis 200 g/m² reicht, schwere Papiere aber bis 400, manchmal auch zu 900 g/m² schwer sein können, greift man bei Werten über 200 g/m² bis 400 g/ m² zu einem naheliegenden Trick: Man halbiert das zu wiegende Papier exakt auf eine Größe von 3,5 x 7 cm und verdoppelt den abgelesenen Skalenwert.



