Mitglieder von Union, AfD und wohl auch SPD gründen, ihrer Aussage zufolge nach dem Vorbild Turning Point USA, also einer rechtskultistischen MAGA-Bewegung, den Verein Wendepunkt Deutschland. SPD und Union wollen nun mit ihren beteiligten Mitgliedern das Gespräch suchen, sie gegebenenfalls bitten auszutreten, was mehr die Hilflosigkeit der Parteien, denn entschlossene Abgrenzung atmet. Wie auch- Union und SPD wünschen sich eine Brandmauer, die mit wohlfeilen Lippenbekenntnissen hält. Sie wünschen sich keine antifaschistische Politik, wehren sich gegen ein AfD Verbotsverfahren, finden immer noch, dass man in einer Demokratie mit Menschen, die ein geschlossen rechtsextremes Weltbild pflegen reden müsse, anstatt diese auszugrenzen und zu bekämpfen. Voraussetzung dafür aber wäre eine Haltung, die eben nicht ihre Verwandschaft zur AfD herauskehrt. Eine Haltung belastbarer Werte und verteidigungsbereiter Menschlichkeit. Nun SPD und Union lernen, falls sie lernen, nun auf die harte Tour, dass man Nazis nicht damit bekämpft, als Angebot auszuloten, wie weit man sich von Werten und Menschlichkeit befreien kann. Die Brandmauer wurde jedenfalls nicht von der AfD eingerissen, sondern von Parteien, die meinten, die AfD thematisch zu legitimieren und sich gegenseitig darin zu Überbieten als vorgebliche Antwort auf die AfD Bauchgefühlen und Stammtischbefindlichkeiten mit einer Politik maximaler Härte gegen Werte, Soziales und Menschlichkeit zu entsprechen. Nichts lag falscher. Die markenentkernte SPD wird sich auf diesem Weg vollständig verlieren, die Union wird so massiv an die AfD verlieren und muss wohlmöglich um ihrer Plätze an den Futtertrögen der Macht willens darauf hoffen, Juniorpartner der Nazis zu werden. Alle machen Politik, nur die AfD könnte auch einfach bis zur Wahl in Urlaub fahren, denn deren mühsame Aufbauarbeit erledigen Union und SPD dermaßen mit Bravour, so als wäre es ihnen ein inneres Anliegen. Das, nicht der Verein ist der Wendepunkt Deutschland.