Wir sind divers, verletzlich und endlich, beginnen, leben und enden in Schutzbedürftigkeit. Gesellschaften fußen daher auf dem Konzept gelebter Solidarität. Sie allein glättet die Potentiale der Individuen zu Gunsten aller. Eigenverantwortung als gesamtgesellschaftliche Konzeptalternative darf hier als Mittelfinger des sozialen Unverstandes der sich momentan stark wähnenden begriffen werden – eben als dergestalt parasitäre Haltung. Eigenverantwortung wird in dieser gesellschaftlichen Diskussion bewusst als Zerrbild mißbraucht. Sie ist nicht alternativ zur Solidarität, sondern ausschließlich in Abhängigkeit von eben dieser denkbar. Wenn man beide Konzepte, Solidarität und Eigenverantwortung zu Ende denkt, stellt man fest es mit ein und dem selben Konzept zu tun zu haben. Es ist nunmal als gesellschaftsabhängiges Wesen zutiefst eigenverantwortlich solidarisch zu handeln und sich auf diese Weise auch für jene Lenbensphasen zu wappnen, in denen man nicht sMart, stark oder gesund genug ist, der Solidargemeinschaft den falschstolzen Mittelfunger entgegen zu recken.