Nachdem der Frühling in nasskaltes Küstenwetter umschlug und ich gerade noch die „Lackierstraße“ auf dem Hof mit dem Marktschirm überdacht habe, war heute der Auftakt für den Zusammenbau an ihrem zukünftigen Arbeitsplatz. Dafür steckt man das Innenleben in eine seitlich liegende Wange und fädelt Fundament, Tiegel, Getriebe auf die entsprechenden Wellen und fixiert diese so gut es geht. Soweit so trickreich, immerhin wiegen die Puzzleteile das ihre und wollen dennoch sanft und möglichst ohne Gewalt auf die Wellen. Danach kam der trickreiche Teil: die Gegenwange muss auf die Wellenköpfe sowie, als wäre das allein nicht spaßig genug, zusätzlich drei massive Passstifte aufgefädelt werden. Natürlich auf alle wellen und Stifte synchron und gleichzeitig und als würde das noch nicht reichen sitzen alle Wellen etwas fester als handwarm in den Wellenaugen. Der nach einigem hin und Her entnervte Soloschrauber greift schlussendlich zu Schlossers Gleitcreme, einem Gemisch aus Maschinenöl und Lagerfett was in Folge gefühlt half, die Widerstände widerspenstiger Materie niederzuringen. Man legt die Wange so gut es geht auf und schubst alle Wellen und Stifte mit Hammer und stets zum Schutz vorgelegtem Holz in die ungefähre Postion und zieht dann reihum alles mit Zwingen und ab dem Moment, da die Bolzen greifen, auch diesen zusammen. Dabei zieht man jeden Angriffspunkt nur eine halbe bis ganze Umdrehung fest, bevor man zum nächsten übergeht, denn Guß ist super stabil aber eben auch sehr spröde und das letze was ich hier sehen will ist eine gebrochene Wange. Nach 2h Plackerei war alles soweit zusammen und meine Hybris, die ja immerhin jedes Teil von Hand in die Werkstatt geschleift hatte, dachte, sie könne die noch weitgehend nackte Maschine nun aufrichten. Naja, auch meine ungestüme Hybris stemmt keine 150-200 kg (auch nicht über die Kante 75-100kg) aus Bodenhöhe, die man dann auch noch zum Umgreifen halten muss. Daher: Safety first – ich werde dieser Tage also einen Freund um eine Hand zum Aufrichten fragen.

4 thoughts on “Frau Eickhoff zieht (fast) ein

  1. Und wenn dann alles fertig ist, der Probelauf : läuft es saugend glatt? Das Kämmen der Zahnräder wie Sie es sich vorgestellt haben , der Ablauf der Klackergeräusche und das Gefühl „ich hab´s gekonnt“, ach super. Niemand verletzt, Alles Gute, Gruß von der Ostsee, Peter Zimmermann .

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