Merz könnte auf einem Berg an Geld für die dringend benötigte Transformation sitzend mit vollen Händen liefern. Ja, wenn er halt nicht der Merz wäre, der er eben ist: stets angefasst, kommunikationsarm, autoritaristisch, faktenagnostisch aber meinungsstark, unbeleckt, ichfixiert und zur Selbstüberhöhung neigend. Halt die Sorte Chef, die gute Teams wo sie zufällig auf welche treffen umgehend sprengen aber nie formen. Im Grunde taucht sein Bild im Handbuch Betriebliche Führung unter dem Stichwort Dominante Führungsschwäche auf. Wer dem widersprechen möchte, erkläre bitte zuerst, warum z.B. Spahn noch im Amt ist und wieso sein Kabinett außer Spaltung und Zerwürfnis nicht liefert und sei es Zuversicht. Denn unabhängig von der Leistung ist die eine entscheidende Eigenschaft eines Kanzlers stellvertretend für die Regierung, die nach der er bemessen wird, Zuversicht in seine Führung zu schaffen. Das Einzige, was er bislang geschafft hat, war die Zustimmung für sich in rekordverdächtig kurzer Zeit rekordverdächtig tief zu versenken. Er ist der erste Kanzler, dessen Zuspruchswerte nicht erst nach der zweiten oder dritten Wiederwahl so langsam abflauen – seine Zustimmungswerte sanken innerhalb der ersten 100 Tage auf mit die niedrigsten je gemessenen. Muss man auch erstmal schaffen, also wenn man selbstberzeugt mit Führungsanspruch aufschlägt.