Querdenker greinen sich bei der Idee wie man mit Tests wieder zur Normalität zurückfinden könnte gerade unter dem Hashtag #TestBoykott spontan in die nächste Totalverweigerung und orwellsche Dystopien. Und da sie das bei allen Lösungsansätzen tun, bleibt zur Lösung nur ihre wirre Regenbogeneinhorn-Magie. Welche genau wissen sie dabei auch nicht. Je nachdem wen man gerade fragt irgendwas mit „natürlicher Imunität“, Bachblüten, Globulis, Impfausleitung, Chakrenmassage, Lichtgeflechthypnose nach Dr. Esrappeltimkarton und Lachyoga zur Immunresilienzaktivierung. Jedenfall nichts was einem Beweis über die Behauptung hinaus standhält, denn das Normale ist eben auch das Faktische und damit Feind des magischen Wunschdenkens. Im Grunde fürchten die Querdenker daher jede Rückkehr von Normalität. Denn dann wären sie wieder das, was sie zuvor auch waren: völlig unwichtige Mikroblasenbewohner mit einem massiven Sprung in der Schüssel. Sendungsbewusste Typen um die man achtsam lächelnd einen feinen aber bestimmten Bogen schlägt und von denen man sich allenfalls dann ein Gespräch aufzwingen lässt wenn man es partout nicht anderweitig vermeiden kann. Typen, die an der Normalität des Lebens aus den unterschiedlichsten Gründen und auf den unterschiedlichsten Ebenen scheitern und daher ihre Eskapismen als Ersatzrealität umarmen. Nur wer ebenfalls die Idee einer funktioniernde Normalität, etwa die einer pluralistischen Demokratie, eher nicht so toll findet, meint dass diese völlig wohlstandsverwahrlosten Querdenker Menschen sind, auf die man in einer Krise dringend hören muss und deren Verhalten den Diskurs maßgeblich mitzubestimmen habe. Alle anderen wünschen sich, dass die elementaren Regeln endlich auch dann für Querdenker gelten, wenn diese die gerade nicht akzeptieren. Vor allen in Krisenzeiten.

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