Eine Lyrik Erich Kästners von 1930, die ich nicht nur vor dem biografischen Hintergrund Erich Kästners meine nur allzu gut nach empfinden zu können. Mit meinem Talent könne, ja müsse ich mich doch dem Guten und schönen widmen. Statt dessen verschwende ich es geradezu bei der Verarbeitung dessen, was man doch eh schon wisse: die Welt sei nunmal schlecht. Nun, ich ist sie nicht und indem ich mich ihrer Fissuren und Brüche widme, widme ich mich implizit dem Guten und Schönen. Denn ohne die wären es ja weder Fissuren, noch Brüche.
Satz und Druck im Handeinzelabzug, der etwa 1.400 druckende und nichtdruckende Teile umfassenden Arbeit an den beiden historischen Korrex Zylinderpressen Stuttgart und Hannover nahmen etwa drei Werktage in Anspruch. Ein Gutteil der Zeit war dem Umstand geschuldet, dass die Mediäval stark gebraucht ist und das Druckbild in Folge zu fleckig geriet. Ich mag es, wenn das Druckbild lebendig das Arbeitsleben der zum Teil über 125 Jahre alten Bleitypen atmet. Ich mag es, aber wir alles (ausser Bleischriftenansammeln) in Maßen. Im Druck nutzen sich die Typen ab, mit jedem Abzug werden sie etwas gestaucht, bis ihr Druckbild rund und breit ist. Also fischt man in dreitzonengleitsichtseliger Kleinarbeit bei beidseitig +/-12 Dioptrin die besten der 10p also 3.76 mm hohen Typen raus und ersetzt die rundesten. Zum Glück habe ich zwei prallvolle Setzkästen von der Mediäval. Reichlich Auswahl also.
Gesetzt in der vor 1900 gegossenen Mediäval der Giesserei Klingspor, Offenbach, der Schreibschrift Privat von der Bauerschen Schriftgießerei und der National von 1933, erschienen bei Ludwig & Mayer
Die Arbeit findet sich -solange die kleine Auflage reicht- hier zum Erwerb:
https://cartoons.guido-kuehn.de/produkt/das_positive/