Klar reagieren Männer hysterisch, wenn mit dem Tempolimit jetzt eine der letzten Bastionen der Alphapaviane fallen soll. Rauchen? Rassismus? Sexismus? Nationalismus? Kohle? Atom? Umweltsauerei? Häusliche Gewalt? Die gesellschaftlich sanktionierte Rücksichtslosigkeit vorgeblichen Erfolgs? Alles wird heute zum Diskussionsgegenstand in sich zunehmend gendernden Achtsamkeitsstuhlkreisen. Zum Kotzen finden das die mehr und mehr den Insignien ihres Geburtsprimates als Herrschergeschlecht beraubten und beklatschen frenetisch noch den Dümmsten, solange er ihnen nur die unwahrscheinliche Rückkehr zu alter Herrlichkeit verspricht. Trumpversteher, Europaskeptiker, Tempolimitverteidiger und Klimaleugner mögen vielleicht im Detail nicht in jedem Aspekt ein und dieselben sein, aber sie bilden eine erstaunlich übereinstimmende Schnittmenge deren steter Refrain die Klagesure von der Meinungsdiktatur ist. Womit sie beklagen, dass man nicht einmal mehr rückhaltlos Minderheiten und weniger männliche Gruppen beschimpfen darf, ohne sich dafür gesellschaftlich rechtfertigen zu müssen. Das tut natürlich weh. Alle Gewissheit der 50er/60er ist passé. Die Welt der alten weißen Männer ist im freien Fall. Und so üben unter anderem in Fragen des Tempolimits NPD, AfD, CDU, CSU und FDP den mauernden Schulterschluss.

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