Letzhin sind mir doch tatsächlich die Versandtaschen ausgegangen. Gute Gelegenheit sich mal wieder an die Dicke zu stellen, also die Korrex Hannover mit ihren für den Heimgebrauch gigantischen 50x70cm Druckformat. Nicht etwa weil meine Versandtaschen so groß wären, sondern weil ihr Druckzylinderdurchmesserausreichend dimensioniert ist, um Papprückwandtaschen knickerfrei zu mit “Bitte nicht knicken” aufdrucken zu verarbeiten. Meine derzeitig gern genutze kleine Presse, die Korrex Stuttgart ist dafür zu zierlich. Ausserdem ist das Druckerlebnis zwischen der kleinen und der Großen wie spilleriges Feinmechanik-Geklapper zum satten Gleitgeräuscherlebnis, wie es eben nur ab einem Gewissen Gewicht erlebbar ist. Auch ein Grund den Sonntag an dieser zu verbringen, auch ich es nachher mit längerem Putzen bezahlen darf.
Schrägsatz ist auch immer eine nette Sonntags-Puzzelei, weil das Diagonale ins Quadratische muss.
Und wenn dann noch Carl Orffs “Oh Fortuna” Chor in voller Stärke passend zum ersten Andruck losbrechend die Werkstattregale erzittern lässt, weißt Du: der Tag hat sich bereits gelohnt, aber sowas von 
Schrift ist die superknuddelige Titanic von Wagner&Schmidt, gegossen 1920. Wie man acht Jahre nach dem größte zivilen Schiffsunglück eine Knuddelwerbeschrift nach dem Katastrophendampfer benennen kann, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Aber hübsch.
Ergänzt habe ich sie mit einer Personalisierung, gesetzt in der Lichten Fetten (ja, die Schrift heißt so) von Jacob Erbar, 1924.