Nichtmal konservative Boomer mögen Merz, welcher gerne sauertöpfische Angefasstheit zur Staatsraison erheben würde, wirklich. Ungeachtet dessen hat er, der ewig deklassierte und in öffentlichen Ämtern gänzlich unerfahrene sich bis an die Spitze der Konservativen hochgearbeitet und hat durchaus realistische Chancen der nächste Bundeskanzler zu werden. Und das, obwohl er weder über ein tragfähiges oder wenigstens positivistisches Konzept, noch über die Gabe ein Land freudig hinter sich zu einen verfügt. Sein Erfolg ruht gänzlich auf den diffusen Veränderungsängsten gegenwartsüberforderter Menschen, deren Sorgen er daher lieber schürt, als mindert, was aber genau als angehender Staatsmann dann seine Aufgabe wäre. Er jedoch braucht in offensichtlich totaler Ermangelung anderer Ansatzpunkte die Angst vor Verlust als Legitimation. Das ist nicht nur strategisch für ihn, sondern für uns als Gesellschaft hochriskant. Merz‘ Strategie als Misophon privilegienklammernder Gestriger ist zugleich deren Erfolgsgeheimnis und größte Schwäche.


1 thought on “Das Misophon des Gestern

  1. Das ist leider eine sehr reale Analyse. Was sich für Deutschland daraus ergibt bei einem Kanzler Merz mit seinem gleichsinnten Gefolge + Söder ist nicht wirklich abzuschätzen. Die Reichen freuts!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert