Der Sondierungserfolg der SPD liest sich wie die reine besitzbürgerlich-konservative Selbstbräsigkeit: dürftig in euphemistische Unverbindlichkeit gegossen tönt es nicht nur unterschwellig aggressiv die gesammte Ralligkeit des Rechtskonservativen Stammtisch-Buketts: Grenzen dicht, Ausbürgerung, Bedürftigkeit bestrafen, Grund- Europa- und Menschrechtenrechte völlig egal, Umverteilung von unten nach oben und Klima wenn es denn unbedingt sein muss, aber erst wenn alle anderen auch. Die Seeheimer-SPD probiert seit Jahrzehnten die Halbierung der Union, so wie diese die AfD zu halbieren antrat – mit dem selben Erfolg: Am Ende verschwindet erst die SPD, dann die Union. Was es bräuchte wäre eine starke, kampfbereite sozialdemokratische Partei–was jedoch offensichtlich genau das zu sein scheint, was diese SPD am meisten fürchtet.