Atom? Natürlich weiß auch Merz, dass Atomstrom irrwitzig teuer ist, dass er keine der von ihm erwarteten Fähigkeiten mitbringt, Deutschland vom Ausland abhängig macht, mit Blick auf Frankreich haushaltstechnisch ein Alptraum darstellt und dass die Genehmigungsverfahren aus naheliegenden Gründen so lange sind, dass das erste AKW wahrscheinlich erst nach Merz, sollte er Kanzler werden, Staatsbegräbnis ans Netz ginge – von der ungelösten Endlagerfrage mal ganz abgesehen, die nachzuweisen im Atomgesetz als Genehmigungsgrundlage festgeschrieben steht. Was eine Union natürlich erstmal nicht daran hindern würde, dies zu ignorieren. Dennoch macht Atomstrom nicht einmal aus Blickwinkel der Amigo-Lobby Sinn, denn von deren Energie-Amigos will keiner da ran. Man kann sich den Schrei nach Nuklearenergie eigentlich nur als politische Distinktionsverzweiflungstat erklären. Immerhin begann der Merz Kanzlerfetisch nach der Wahl damit, dass er sich beim Sondervermögen von den Grünen ersteinmal wie der blutige Anfänger, der er nunmal ist, blutig auf Grünenkurs einnorden ließ, um in Folge mangels eigener Akzente die zuvor verfehmte Grüne Finanz- und Wirtschaftspolitik fortführen zu wollen. Bei Lichte betrachtet schliff er bis hin zum unionspolitischen Kernschmelzenthema Heizungsgesetz noch vor seiner sicher geglaubten Kanzlerschaft nahezu jede seiner mit der anschlussfähigen Empörung herausgespuckten Wahlkampfparolen, weil er offensichtlich im Schatten seiner paternalistischen Wortgewitter programmatisch sprichwörtlich nackt ist. Die sinnlose und gefährliche AKW-Renaissance hat neben seinem weder EU noch Bundeskonformen Notstandsfetisch zur Grenzschließung wahrscheinlich nur die eine Aufgabe diese, seine totale Blöße zu verdecken.