Ich weiß ja nicht, was ihr sinnvolles im Sommer machen werdet, aber mein Schicksal hat heute beschlossen, dass ich Frau Eickhoff, eine ca. 120 Jahre junge und zarte 300kg leichte dänische Druckmaschine wieder hübsch machen darf. Gedankenmemo an dieser Stelle: Man schaut nicht einfach mal so auf Entsorgerseiten im Kleinanzeigenteil um. Nie. Im Affekt wechselte die Kleine für einen kleinen Kaffekassenbeitrag den Besitzer und ich darf nun grübeln, wie ich diese, spätestens wenn der Spediteur sie in Nordfriesland auflud und hier wieder abstellt, kaum zu verheimlichende Affäre meiner besseren Hälfte erkläre.

Frau Eickhoff ist eine klassische, einfache Boston-Tiegelpresse mit Pedalbetrieb des dänischen Druckmaschinenherstellers J.G.A. Eickhoff, 1809-1966, Kopenhagen. Dieser mit Menschenkraft betriebene Maschinentyp, die sogenannten Boston-Tiegel, waren mal das Rückgrat des Druckgewerbes. Man fand Maschinen diesen Typs in jeder größeren Firma, Büro oder Geschäft, wo sie für den vielfältigen Druckbedarf vom Etikett, über Flugblätter bis zu Geschäftsdrucksachen eingesetzt wurden. Im ersten Bild sieht man passend hierzu ihren letzten Druckstock-ein Tabellenblatt, ich tippe auf ein Rechnungsformular. Sie ist soweit ich das auf den Bildern sehe, ist sie etwas rostig aber fast komplett – braucht also die schlossernde Liebe meiner kundigen Hände, da sie vollständig zerlegt und wieder aufgearbeitet werden will. Nun, wir werden mehr sehen, wenn sie erstmal da ist.

Die einzige mir bekannte andere Maschine diesen Typs von Eickhoff steht im Dänischen Kulturarchiv.
Link zur Maschine im Dänischen Kulturarchiv

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