Das muss dieser real existierende Sozialismus sein – während Lindner Dienstwagenprivileg als linkes Framing geißelt, gehen fast 70% der Produktion für das Inland in diesen Bereich-eine künstliche Marktblase, die vergangene Regierungen mit erheblichen Steuermitteln erst einrichteten.

Lt. Kraftfahrtbundesamt waren 2021 nur noch 34,6% der PKW-Neuzulassungen privat, 2010 waren es noch über 50%. Tendenz im Monatsverlauf 2022 weiter fallend.

Den Markt, für den die Hersteller im Inland bauen gibt es also nur, weil wir den Markt mit erhebl. Steuermitteln erst künstlich schufen und die Marktgesetze konsequent aushebelnd betreiben. Eine arbeitsmarktpolitische Zwickmühle, was für sich schon Zeichen für eine unter marktkapitailistischen Gesichtpunkten völlig fehlgeleitete, weil protektionistische, marktverzerrende Wirtschaftspolitik ist. Und es ist eine mit erheblichen gesellschaftlichen Folgen. Denn eine Welt mit vielen Autos bedingt eine Welt mit mehr Autos. Sind Autos dabei vorrangeig nicht privat, koppeln wir die Gesellschaftsgruppen ohne Zugang zum Firmenwagen auch im Lebensalltag ab, es sei denn wir hätten eine Infrastruktur aus Bahn und ÖPNV, die dies kompensierte. Doch die ist in einer mittlerweile rein automobilen Welt nurmehr ein kleiner aber für die Betroffenen sehr bitterer Scherz.

Waren Autos früher primär Mobilitätsinstrument, was im privaten Bereich übrigens immer noch der Fall ist, wie man bei den mit Abstand Spitzenreitern der Marken in diesem Segment, praktischen Billomarken wie Dacia, Nissan und Suzuki sieht, so sind sie heute primär Distinktionsmerkmal, weil faktisch von der Allgemeinheit umlagebezahlter Teil der Vergütung. Und wie alles umlagefinanziertes im Gegensatz zu privat finanziertem gerne ein paar Nummern zu groß, zu breit, zu üppig. Das ist menschlich aber schädlich. Gewerblich zugelassene PKW sind statistisch lt. KBA oberste Mittelklasse und Oberklasse, sind tendenziell Richtung maximal Ausstattung, überproportional häufig schwere SUV und haben statistisch im Schnitt 1/3 mehr Leistung als privat zugelassene PKW.

Diese ökonomische, ökologische aber auch verkehrspolitische und damit städtebauliche, infrastrukturelle und soziale Fehlentwickung bezahlen und befördern wir mit unseren Steuermitteln. Von wegen also die freien Kräfte des Marktes walten lassen. Der Automarkt in Deutschland ist von den Markgesetzen faktisch entkoppelt.

Das muss nicht nur der am Bedarf vorbei planwirtschaftende real existierende Sozialismus sondern auch diese Gratismentalität sein, von der gerade alle faseln.

Ach und weil gerne beim Thema Dienstwagenprivileg reflexartig die sich aufopfernde Pflegekraft bemüht wird, die mit ihrem Dienst-Lupo auch mal privat einkaufen FÄHRT !!!1ELF!!!, weil es neben Klaus-Dieter in seinem vollklimatisierten Dienst A-irgendwas zu großes, zu fettes, zu protziges, so schön notwendig und ethisch wie moralisch zwingend sinnvoll klingt – nun, die gibt es nicht. Zumindest nicht so, dass sie statistisch erfassbar wäre.

Klar positioniert sich vor diesem Hintergrund der aktuelle Cheflobbist der Autoindustrie Lindner gegen diese Sicht. Da er die Zahen des Kraftfahrtbundesamtes nicht redigieren kann muss er eben die von diesen Zahlen skizzierte Realität als linkes Framing geißeln.