Na, ein wenig dann schon. Normalerweise druckt man im Bleisatz mit erdölbasierten Farben. Und obwohl ich fast nur irgendwo vor dem Müll gerettete, oder in Kleinanzeigen zusammengeklaubte gebrauchte Restbestände habe, zwickt es mich schon aus Prinzip. Heute experimentiere ich daher mal mit biologisch unbedenklicher, weil sojaölbasierter japanischer Siebdruckfarbe für Trommelsiebdruckautomaten, RISO INK, die es hier und da immer mal wieder für kleines Geld zu finden gibt. Geht nicht? Geht.

Das besondere an dieser Farbe ist, dass sie technisch betrachtet nie trocknet, aber schon unmittelbar nach dem Druck durch die Verbindung mit dem Papier griffest ist. Braucht halt offenes Papier und funktioniert nicht auf Folie oder Chromopapieren.

Vorteile:

– sie ist grenzenlos kastenstabil, kann daher problemlos und das theoretisch ewig auf der Maschine bleiben.
– gesundheitlich und biologisch absolut unbedenklich
– kann daher auch auf Esspapiere etc. verdruckt werden.
– schnelle Reinigung der Maschine, etwas Speiseöl auf dem Lappen reicht im Prinzip schon oder ein wenig vom Biomaschinenwaschmittel das ansonsten Böttcher Blau in meiner kleinen Druckwerkstatt nie ablösen konnte.

Nachteile:

– sie ist im Vergleich zu den eher pastosen Hochdruckfarben glibberig und die Walzenbeschickung braucht etwas mehr Gefühl als sonst.
– Es gibt sie in vielen schicken Farben, ausser in den Grundfarben Cyan und Magenta.
– Druck nur auf offenen Papieren

Weder vor-, noch Nachteil:
– kein Glanz, die Farbe schlägt absolut matt weg.

Die Schrift ist eine gigantische Memphis in 60° mit der angenehm leichten Patina eines langen Arbeitslebens.

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