
Der dreissigjährige staatenlose Robert A., der seit kurz nach der Geburt in Chemnitz lebte, die Schule abschloss und einen Beruf erlernte, wird in ein Land abgeschoben, in dem er nie lebte, dessen Sprache er nicht spricht, dessen Kultur er nicht kennt. Es ist nur ein Beispiel von mittlerweile zahllosen. Das ist unsere Normalität eines autoritären Kapitalismus: Menschen abschieben, die ihr Leben lang gut integriert waren und nichts anderes als diese Kultur und Sprache kennen, ohne Notlage Grenzen schließen, der permanente Überbietungswettbewerb in Forderung und Härte gegen Fremde als politischer Grundkonsens. Dazu muss man verstehen, dass Autorität ist ein instrumentalisierter Überforderungseskapismus ist, dessen sich Gruppen bedienen, die sich weder demokratisch, noch ethisch orientieren: es ist das unlautere Versprechen einfacher Lösungen, die durch die billigen Gängelung und Ausgrenzung Dritter zu erreichen sei.