Deutschland könnte Vorreiter der Transformation sein, würden wir uns nicht am Gestern klebend darin gefallen ständig Zukunftstechnologien zu verdrängen, um uns am letzten fossilen Strohfeuer zu wärmen, so als wäre das eigene Haus abzufackeln die perfekte Vorbereitung auf den kommenden harten Winter.

Abgesehen von den Folgen für Klima und Umwelt ist dies eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens. Umso bizarrer wirkt es, wie sehr sich die sogenannten Wirtschaftsparteien der Union massiv dafür einsetzen, dass die deutsche Autoindustrie weiter die Zeichen der Zeit verschläft. Ich persönlich –autolos, radfahrend, bahnpendelnd und der Mobilitätswende verpflichtet – brauche keine Autoindustrie, könnte sogar froh sein. Bin ich aber nicht, weil das Sterben der deutschen Autoindustrie ein grundlegendes Problem freilegt. Denn eine innovationsfreudige Zukunftsindustrie und eine Politik, die sie ermöglicht, bräuchte es dringend. Genau dagegen stemmen sich jedoch Union und SPD seit Jahrzehnten, lassen sich von einer wirtschaftlich, klima- und umweltschädlichen Lobby einspannen, gefallen sich als geldkoffer und drehtürumworbener parlamentarischer Arm der fossilen Industrie. Und wenn sich doch einmal etwas entwickelt, das fossilen Gewohnheiten in die Quere kommt, wird es abgewürgt, als wäre immer noch 1970: wie bei globalen Megatrand Solarbranche, einst Weltspitze, bis die Union sie beerdigte. Während die Union sich in Deutschland sich in wütende Raserei gegen Wärmepumpen erging, funktionierte sie anderswo nicht nur – sie floriert mit stabilen hohen Zuwachszahlen. Nur in Deutschland nicht. Was erstaunlich ist, gehört die deutsche Industrie zur Weltspitze bei Wärmepumpen. Die weltgrößten Wärmepumpen, die ganze Städte versorgen werden von deutschen Firmen gebaut, dennoch findet man immer noch Politiker von der Union, die einem erklären, warum das keine Zukunft sei, einer ist gerade Kanzler. Wirtschaftspolitik muss wieder als Wirtschaftspolitik und nicht als Klientelpolitik gedacht werden.