Sprache ist Denken. Wie sehr beispielsweise konservative Parteien abseits von etwas wohlfeiler, beliebiger wie unverbindlicher Wahlplakat-Lyrik der Schutz von Klima und Lebensraum tatsächlich am Allerwertesten vorbeigeht, sieht man gut am Framing: Klima- und Lebensraumschutz wird als ‚radikale‘ Forderung gebrandmarkt. Dies sowohl direkt in der Warnung vor ’radikalen’ Forderungen, wenn etwa die Einhaltung der internationalen Abkommen angemahnt wird. Als auch in allen Spielarten auf indirekte Weise. Etwa wenn der künstliche Widerspruch konstruiert wird und man warnt “Klimaschutz dürfe nicht zu Lasten der Wirtschaft gehen“. So, als gäbe es eine Zukunft für blühende Wirtschaftslandschaften in einer für Menschen zunehmend unsicheren Welt. Aber ja, wer eine Zukunft für eine Wirtschaft ohne Menschen sieht, der muss die Forderung von Lebensraumschutz schon aus ökonomischen Gründen als radikal begreifen und bekämpfen.
Ja, Sprache hat etwas mit Denken zu tun. Oder Denken mit Sprache? Egal 😉 Deshalb sollte man nicht denken, dass man „das Klima“ schützen müsse. Dem Klima geht’s soweit ganz gut, es ändert sich halt, was den Menschen, aber nicht dem Klima mittelfristig Probleme bereitet. Wir haben eine Krise und diese Krise ist eine Krise der Menschheit, die mit dem zukünftigen Klima grosse Probleme haben wird, wenn sie bedenklos so weiter macht wie bisher.
Bei Betrachtung der fleissig wieder hin- und her fliegenden Covidioten und der in Vorwahlkampfstarre verharrenden Politiker mache ich mir allerdings (leider) keine allzu grossen Hoffnungen, dass die Menschheit „die Kurve“ noch kriegt. Sie scheint halt die Umsetzung des Peter-Prinzips durch die Evolution zu sein.
Oder um es mit George Carlin zu sagen: „The planet is fine. The people are fucked.“