Während das Netz an Straßen ausserhalb von Ortschaften seit 1991 um 8-9.000 km anschwoll, schrumpfte das Schienennetz um fast 6.000 km, über 100 Städte wurden vom Fernverkehr ganz abgehängt. „Güter gehören auf die Schiene“ sagte man und strich 8.000 von 12.000 Industrieanschlüssen.
Was offensichtlich kein Verkehrsminister bedachte: die wahlwirksame Einlullung in neuen Asphalt will gepflegt werden. Infrastrukturpflege bringt aber keine Stimmen. Das Straßennetz ist daher ein ähnlich katastrophaler Sanierungsfall wie die Bahn. Bekannt war zudem, wurde aber bis zuletzt beharrlich, weil unbequem ausgeblendet: der motorisierte Individualverkehr ist ein Klimakiller ersten Ranges. Auch schon lange bekannt sind die erheblichen sozialen Auswirkungen des individuellen Verkehrs, da er bei der Mobilität all jene abhängt, die kein Auto führen können: Kinder und Jugendliche, Alte und Kranke und die stetig wachsende Anzahl derer, die aus Überzeugung oder finanziellen Gründen sich weder Auto noch Führerschein leisten können. Gleichzeitig macht motorisierter Individualverkehr auf vielen Ebenen krank: Stress, Feinstaub, Lärm, Aggression, Bewegungsarmut, etc.
Da stehen wir nun mit Klima, Sozialem und Mobilität, im Asphalt vergangener Wahlversprechen fixiert.